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Seit 20 Jahren steht man für ehrliche Musik

TBL-Bigband Lohrbach begeisterte mit einem Streifzug durch die Swing-Musik — Jubiläumskonzert zum 20-jähriges Bestehen — Publikum war angetan

Von Jana Schnetz

Lohrbach. Liebhaber der Jazz- und Swingmusik versammelten sich dieser Tage in der Odenwaldhalle in Lohrbach, um der TBL-Bigband zu lauschen. Der „kleine aber feine" Rahmen des Jubiläumskonzerts präsentierte einen Streifzug durch die Swingmusik der 1930er- und 1970er-Jahre um dann sogar in den 2010ern zu landen. TBL, das steht für „Tanz- und Blasorchester", das sich aus den Wurzeln eines Vereins gegründet hat, der schon 1955 bestand, und von Peter Frey als musikalischem Leiter 1999 übernommen wurde. Schwebeeinlagen, Synthesizer und DJ-Pult suchte man vergebens. Wer hingegen „ehrliche, handgemachte und hart erarbeitete Musik erleben will, der ist bei uns genau richtig", sagte Peter Frey. 

Nicht nur die 17 Musiker beeindruckten an diesem Abend mit ihrem Können - Tamara Kühner und Daniel Frey bereicherten das Konzert mit ihrem Gesang und rundeten den Abend in wunderbarer Weise ab. Bei der Eröffnung stellte Frey die Musikgruppen der Bigband vor; Sie besteht aus der Rhythmusgruppe mit Joachim Pfisterer, Jürgen Mezger, Martin Faber und Andreas Mayer. Der Saxofon-Gruppe mit Michael Mayer, Tobias Wieder, Joachim Bader, Sybille Frey, Arnold Baumbusch. Den Trompetern mit Volker Huy, Jonathan Lubach, Dirk Richter, Julian Sauer und der Posaunen-Gruppe mit Kurt Frey, Ernst Minninger, Steffen Walter und Klaus Zimmermann.

Die Band wählte „St. Louis Blues" zum Einstieg in den Abend und erinnerte sogleich an die eigene Bandgeschichte. Der Titel ist an die hundert Jahre alt und war einer der ersten Titel im Programm der TBL seit der Neugründung vor zwanzig Jahren. Passend zur Geburtstagsparty stimmte die Bigband im Anschluss „Coconut Champagne" an, eine Jazz-Nummer von Maynard Ferguson. Trompeter Julian Sauer und Schlagzeuger Jürgen Mezger überzeugten mit ihrem Soloauftritt. Die letzten Latin-Rhythmen waren noch nicht verklungen, da lud das kühle und glamouröse Arrangement „Skyfall" der Sängerin Adele zum Genießen ein. Das Titellied des gleichnamigen James Bond-Films setzte Tamara Kühner mit ihrem Gesang perfekt in Szene. Die stimmungsvolle Atmosphäre nutzte Frey für einen Dank an das treue Publikum. Seit 1999 ist der TBL Lohrbach eingetragener Verein und Mitglied im Blasmusikverband. Daher freute es Frey besonders, Herbert Münkel, den Präsident des Blasmusikverbands, und dessen Vorgänger zu begrüßen.

Das Filmmusikstück „It's only a Papermoon" versetzte die Zuhörer ins New York von 1932. Es folgte „Land of make Believe" von Chuck Mangione aus dem Jahr 1973, womit man nahtlos an dieses Zeitgefühl anknüpfte. Kontrastreich ging es mit zwei Songs weiter, zwischen denen 70 Jahre liegen. Der neuere Song „Locked Out of Heaven" von Bruno Mars aus dem Jahr 2012 und „Sweet Home Chicago" von 1930 erfreuten das Publikum gleichermaßen. Bei „Sweet Home Chicago" konnten auch wieder die Saxofonisten und Trompeter um Joachim Bader und Volker Huy mit Soloauftritten glänzen.

Weiter ging es mit „The Summer Wind" und „Cry Me a River". Letzteres ist keine Neuinterpretation des R'n`B-Hits von Justin Timberlake, sondern zeitlos schöne Swing-Music. Beides sind alte Klassiker des Genres, die von Julie London bis Michael Bublé immer wieder neu interpretiert wurden. Mit diesen Sängern konnte die TBL zwar nicht aufwarten, hatte mit Daniel Frey aber einen mehr als würdigen Ersatz parat. Die Band geleitete schließlich mit spanischen Rhythmen von „Spain" in die Pause und präsentierte sich danach in legeren bunten Hemden.

Nach wie vor heiter und energiegeladen ging es weiter mit „Brass Machine" und „Groove Merchant". Bei „Fever" und „And the Angel sing" zeigte Tamara Kühner erneut ihr Können und verlieh den Titeln das nötige Temperament. Gut gemeistert wurde auch „Libertango". Bei „Somewhere over the Rainbow", für viele Gäste des Abends ein Lieblingslied, konnten sich die Zuhörer zurücklehnen. Mit der Filmmusik aus Aristocats „Everybody wants to be a cat", animierte der musikalische Leiter anschließend zum Mitsingen. Wer wollte, konnte Frey und Kühner, die diesmal im Duett sangen, unterstützen. Nicht fehlen durfte auch ein Streifzug durch die deutsche Jazzmusik mit Roger Cicero und „Murphys Gesetz" aus dem Jahr 2016.

Zum Abschluss stimmte die Band. „Music" von John Miles an. Der Song von 1976 verkörpere die Philosophie des Vereins und sei, so Frey, „unser musikalischer Grundkonsens". Die TBL zeigte ihre Begeisterung für eine besondere Musikrichtung und riss mit ihrer Spielfreude das Publikum mit. Das zeigte sich nicht zuletzt an der geforderten Zugabe. Mit dem Song „Route 66" verabschiedete sich die Bigband in einen lockeren Ausklang des Abends.

© Rhein Neckar Zeitung, Text & Foto: Jana Schnetz - 28. Oktober 2019

Lohrbacher BigBand feierte Geburtstag mit musikalischer Strahlkraft

Im Zeichen von Band- und Dorfjubiläum: Die Lohrbacher TBL BigBand konzertierte in der bestens besuchten Odenwaldhalle

Lohrbach. Die TBL BigBand Lohrbach hat Geburtstag, und das Dorf, zu dem sie gehört, hat Geburtstag. 60 Jahre die eine, 1250 das andere. Da liegt es nahe, das eine Fest mit dem anderen zu verquicken. Im Rahmen des Dorfjubiläums fand daher am Samstag ein Konzert der TBL Bigband in der Odenwaldhalle statt.

Im April hatte man bereits im Sattelbacher Bürgerzentrum 60 Jahre des Bestehens gefeiert und - außer musikalischen Leckerbissen - einiges aus der Geschichte des einstigen Tanz- und Blasorchesters zum Besten gegeben. Dieser Abend nun stand mehr noch im Zeichen der Musik. Sogar die Deko an der Hallenwand setzte den Tönen ein floristisches Denkmal: aus Tuba, Horn und Saxophon spross es herbstlich.

Doch auch wenn die Band - in menschliche Lebensphasen übersetzt - mit 60 Jahren allmählich im Seniormodus angekommen ist, so lassen sich damit verbundene Attribute überhaupt nicht anwenden. Im Gegenteil: die TBL Bigband präsentierte sich so quicklebendig, so frisch und flott, ja fetzig, dass man nicht nur darüber staunt, sondern auch darüber, dass handgemachter Bigbandsound dieser Klasse aus einem kleinen Odenwalddorf kommen kann. Tut er nicht ganz, denn Bandmitglieder kommen nicht nur aus den Nachbardörfern, sondern auch aus Mannheim, wie Bandleader Peter Frey verriet und dazu kommentierte: "Wir sind sozusagen international geworden."

Die Neuausrichtung, die er dem Orchester vor rund 15 Jahren verpasst hat, war zugleich eine Verjüngungskur. Und das hat wiederum neue, junge Mitglieder gebracht. Für den Jüngsten, den 20-jährigen Sebastian Knapp (Trompete), war’s der erste Konzertauftritt.

Am anderen Ende des Altersspektrums steht mit 86 Jahren Kurt Frey; nicht nur ist er Gründungsmitglied und daher seit 60 Jahren aktiv, sondern eines von sechs Mitgliedern der Familie Frey, die in den Reihen auf der Bühne musizierten. Kurt Frey sen. (Trompete) wurde dafür beim Festkonzert mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

Die Neuausrichtung, die er dem Orchester vor rund 15 Jahren verpasst hat, war zugleich eine Verjüngungskur. Und das hat wiederum neue, junge Mitglieder gebracht. Für den Jüngsten, den 20-jährigen Sebastian Knapp (Trompete), war’s der erste Konzertauftritt. Am anderen Ende des Altersspektrums steht mit 86 Jahren Kurt Frey; nicht nur ist er Gründungsmitglied und daher seit 60 Jahren aktiv, sondern eines von sechs Mitgliedern der Familie Frey, die in den Reihen auf der Bühne musizierten. Kurt Frey sen. (Trompete) wurde dafür beim Festkonzert mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

Kurt Frey jun., Bruder des Dirigenten, sitzt an der Posaune, und in den Saxophonreihen sind die Schwestern Renate (Knabel) und Sybille zu finden.

Der sechste Frey heißt mit Vornamen Daniel und ist der Sohn von Peter Frey. Stimmlich einst an der Mosbacher Musikschule gebildet, erweiterte er das musikalische Spektrum des Abends mit vier Gesangssoli. Seine hochklassigen Interpretationen des Michael-Bublé-Hits "It’s a beautiful day" und erst recht seine Version des John-Miles-Klassikers "Music" machten ihren Originalen alle Ehre.

Das weibliche Gegenstück in den Gesangsarrangements war Tamara Kühner. Kraftvoll und souverän ist ihre Stimme, die die leisen Töne beherrscht und sogar überdreht noch gekonnt klingt. Auch sie braucht sich mit Jazz-Nummern von Benny Goodman, Bette Midler oder Billy Joel nicht hinter ihren "Vorsängern" zu verstecken. Und beider Stimmen halten den sie begleitenden Bläsertönen genug Volumen entgegen. Swing meets Kleszmer: Tamara Kühner und Daniel Frey sangen im Duett den Musical-Ohrwurm "Bei mir bist du schön" rockiger, weniger sentimental, als man das oft hört.

Solistische Einlagen lieferten jedoch auch viele Musiker der 23-köpfigen Band, davon drei Frauen. Schlagzeug und Gitarren, Saxophone, Posaunen und Trompeten bekamen beim dreistündigen Konzert immer wieder Gelegenheit zu zeigen, was sie können. Da zählte auch Dirigent Peter Frey (Trompete und Flügelhorn) dazu, der noch darüber hinaus mit seiner sympathisch-lockeren Moderation den Eindruck unterstrich, dass hier quasi eine große Familie musiziert.

Mit Begrüßungs- und Dankesworten bewies der TBL-Vorsitzende Michael Mayer, dass er nicht nur seiner Klarinette Wohlklingendes entlocken kann. Die vielen Zuhörer (die 200 aufgestellten Stühle reichten nicht, so dass noch 40 nachbestuhlt wurden), der viele Applaus - zwischendurch und am Ende stehend - bestätigten der TBL BigBand im 60. Jahr ihres Bestehens, dass Livemusik vom Land alles andere als ländlich ist und Bigbandsound auf dem Land bestens ankommt.

© Rhein Neckar Zeitung, Text & Foto: Ursula Brinkmann - 20. Oktober 2015

So swingt der Frühling im BigBand-Sound

Die TBL BigBand bot in der Lohrbacher Odenwaldhalle einen schwungvollen Mix aus Swing, Jazz und Pop

Mosbach. Für ihr Frühlingskonzert, das in diesem Jahr ausnahmsweise vom März in den Mai hatte verschoben werden müssen, hatten sich Bandleader Peter Frey und seine TBL BigBand wieder ein Riesenprogramm einfallen lassen. Seit ihrem Gründungsjahr 1999 haben sich die Musiker unter seiner Leitung ein vielfältiges Repertoire erarbeitet und mit ihrem knackigen, brillanten BigBand-Sound eine große Fangemeinde erobert.

Am Samstagabend hatten sie mit dem DFB-Pokalfinale eine starke Konkurrenz, aber dennoch war in der Odenwaldhalle in Lohrbach ein zwar nicht ganz so zahlreiches, aber dafür sehr begeisterungsfähiges Publikum versammelt, das bei den schwungvollen Arrangements von Beginn an mitging und den Funken bereitwillig überspringen lies.

Ein 100 Jahre alter Klassiker, der legendäre "St. Louis Blues", eröffnete das Konzert unter dem Motto "So swingt der Frühling". Bei der TBL BigBand ist beinahe jeder Musiker auch Solist und so konnte man sich immer wieder an tollen Solo-Einlagen erfreuen, die den hohen Leistungsstand dieser Formation eindrucksvoll belegen. Die Trompeten mit den beiden Youngsters Lisa Simon und Jonathan Lubach, Volker Huy, Michael Weiss und dem Senior der Truppe, Vater Kurt Frey, zeigten eine beeindruckende Flexibilität im Klang. Sie können alles vom butterweichen, melancholischen Flügelhornklang sanfter Swingballaden wie "Over the rainbow" bis zu harten, fast schrillen Jazztrompeten-Sound wie in "Brass Machine", bei dem auch Bandleader Peter Frey zur Trompete griff.

Die "Edelmetall-Abteilung" der TBL BigBand mit Kurt Frey jun., Michael Heiß, Bernd Stang, Klaus Zimmermann und Erich Knabel (Posaunen) präsentierte sich in großartiger Form bei "Night train" oder "Tiger of San Pedro", während die Saxofone mit Michael Mayer, Renate Knabel, Matthias Hedrich (Altsax/Klarinette), Sybille Frey, Jurek Zukowski, Peter Ebert (Tenorsax) und Arnold Baumbusch (Baritonsax) vor allem den Klang der Glenn-Miller-Arrangements oder melodischer Rockballaden wie "Sail away" von Styx und "Stranger on the Shore" prägten.

Die Rhythmusgruppe mit Martin Banholzer (Drums), Joachim Pfisterer (Gitarre), Andreas Mayer (Piano) und Thomas Fehrenbach (Bass) bildet sozusagen das rhythmische Herz der Band, das mit seinem pulsierenden Drive alle anderen mitreißt. Da kann auch schon einmal in der Hitze des virtuosen "Switch in time" von Count Basie ein Drumstick davon fliegen, blitzschnell ersetzt durch einen anderen, oder der Bassist lässt im "Tequila"-Medley in seinem Solo die Entchen los. Auf jeden Fall strahlt die BigBand in jedem ihrer Konzerte lockere Fröhlichkeit und pure Spielfreude aus.

Die Truppe ist beinahe ein Familienunternehmen, und auch diesmal war mit Sohn Daniel Frey die dritte Generation der Dynastie wieder mit von der Partie. In Glenn Millers "Stairway to the stars", aber vor allem mit seiner Interpretation populärer Songs von Michael Bublé wie "It's a beautiful day", "Sway" und "Cry me a river" begeisterte der junge Tenor seine Zuhörer mit Können und viel Ausstrahlung.

Es war ein langes und anstrengendes Programm für die Ansatzmuskeln aller Beteiligten, in dem Bandleader Peter Frey mit seiner unverwechselbaren, lockeren Moderation immer wieder für kurze Atempausen sorgte. Schwester Sybille Frey am Tenorsax war zu Beginn mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut worden, seinen Hang zur Geschwätzigkeit notfalls zu bremsen. Allerdings musste der zu diesem Behuf ausgeteilte Muggebadscher kaum zum Einsatz kommen, denn Ansagen und Musik waren eine runde Sache bis zum Schluss.

Die Kondition reichte sogar noch für zwei Zugaben: "Route 66" und den legendären Klassiker "In the mood" von Glenn Miller, mit dem die Musiker unter großem Applaus den Abend in der Odenwaldhalle Lohrbach beschlossen.

© Rhein Neckar Zeitung, Text & Foto: Pia Geimer - 20. Mai 2014

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